Sensationeller Schweizer Fussballsieg

Sensationeller Schweizer Fussballsieg Schweiz-Spanien  3:2 (2:1)

Für die Fussballabteilung des Schweizerischen Gehörlosensportverbandes war der Samstag, 3. September, ein besonderer Tag. In Allschwil traf die Schweiz im Rahmen des 1. Qualifikations­spiels der 15. Weltspiele 1985 (Los Angeles) auf Spanien. Das letzte offizielle Länderspiel bestritt die Schweiz im Jahre 1977 (0:5-Niederlage ge­gen Belgien in Gent). Danach wurde es still um unsere Mannschaft. Seit 1½ Jahren setzte sich Toni Koller in den Kopf, mit einer schlagkräfti­gen Nationalmannschaft an den Qualifikations­spielen für die Weltspiele 1985 teilzunehmen. Und nun: Spanien und Irland heissen die Geg­ner. Chancen, nach Los Angeles fliegen zu kön­nen, rechneten sich die Schweizer keine aus. Spanien galt als übermächtiger Gegner, und nur einem Team aus dem Trio Spanien/Irland/Schweiz steht die Finalrunde in den USA offen. Bereits vor zwei Wochen in Allschwil konnte man die neue Schweizer Mannschaft in einem Trainingsspiel gegen den Deutschen Meister Freiburg i. Br. kennenlernen. Die Schweizer wa­ren trotz der 2:3-Niederlage keineswegs unterle­gen und hatten mit 3 Lattenschüssen auch viel Pech. Die Deutschen mussten sogar zweimal für ihren bereits geschlagenen Torhüter auf der Li­nie befreien und konnten noch von den Abwehr­fehlern der Schweizer profitieren, was ihnen To­re zum 0:1 und 1:2 brachten.

Das Spiel Schweiz-Spanien

Die Schweizer wuchsen über sich hinaus und konnten durch zwei frühe Tore ungeahnte Kräf­te freimachen. Die zwar spielerisch überlegenen Gäste, verdutzt durch die unerwartete Gegen­wehr der Schweizer, fanden erst spät zu ihrem Spiel. Mit viel Glück rettete unsere Mannschaft den 3:2-Vorsprung über die Zeit. Da keine Rück­spiele stattfinden, reicht der Schweiz im nächsten Frühjahr in Irland bereits ein Unentschie­den zur Qualifikation, falls die Irländer in Spa­nien einen Punkt abgeben.

Für die Schweiz spielten:

Bula (Lausanne), Siegfried (BE), Lambiel (VS), Herrsche (SG), Schmälzle (BE), Vonarburg (LU), ab 60. Minute Attanasio (LU), Piotton (Lausan­ ne), Galmarini (BS), Jassniker (SG), Turtschi (BE), Steiner (BS). Ersatz: Uebersax (BE), Von­ lanthen (Lausanne), Landolt (ZH), Meierhans (LU)

Coach/Trainer:  Toni Koller
Masseur: Walter Herrsche

Schweiz ohne Kyburz (BE), verletzt, Verwarnung Galmarinis wegen groben Fouls, Verweis für Munot (Fussballobmann Spanien) wegen Schiedsrichterbeleidigung nach dem Spiel.

 

Die Tore:

1 :0: Jassniker überlief die rechte Seite der spa­ nischen Verteidigung bis zur Mitte und umspiel­te Torhüter Hidalgo.

2:0: Jassnikers Flanke vom Eckpunkt übernahm Turtschi und schob den Ball ins Tor.

2:1 : Leider übersah der ausgezeichnete Schiedsrichter ein Offside (angezeigt durch den Linienrichter). Deshalb konnte Spanien unge­stört ein Tor schiessen.

3:1: Jassniker schoss den Ball vom Eckpunkt direkt ins Tor.

3:2: Bula wehrte das Leder vor einem allein aufs Tor ziehenden Spanier ab, parierte auch dessen Nachschuss, doch lenkte der unglückliche Schmälzle mit seinem Knie den zweiten Nach­schuss ins eigene Gehäuse.  

Bericht: Toni Koller

Vorschau: Am 12. November spielen in Lausan­ne die Auswahl Deutschschweiz gegen die Aus­wahl Westschweiz.